Ein „Hase-und-Igel-Spiel“ müssen Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft mit sich machen lassen. Synthetische Drogen werden immer beliebter und häufiger.
Dabei gibt es derart viele verschiedenene Substanzen, dass es kaum möglich ist, Herr der Lage zu werden. Besonders schwierig wird es für die Polizei, wenn mit bisher legalen Substanzen billig und unhygienisch Drogen hergestellt werden. Der Handel damit bietet ein lukratives Geschäft für die Vertreiber, die häufig über Internetseiten ihre Waren als „Badesalze“ oder „Kräutermischungen“ anbieten. Viele konsumieren die synthetischen Drogen beispielsweise als Ersatz für Cannabis-Produkte. Kräutermischungen sind dabei scheinbar legal und anonym im Internet bestellbar. Weil nicht erfasst ist, was die „Wundertüten“ überhaupt enthalten, unterliegen einige Substanzen noch nicht dem Betäubungsmittelgesetz.
„Das große Problem ist, dass sich vor allem die jungen Konsumenten überhaupt nicht im Klaren sind, was sie ihrem Körper und ihrer Psyche antun“, sagte der Erste Heilbronner Staatsanwalt Harald Lustig bei einer Pressekonferenz. „Die Schäden, die durch den Konsum entstehen, sind katasrophal. Nach wenigen Monaten, erkennt man die Menschen kaum wieder und hat das Gefühl, Zombies gegenüber zu stehen.“
Da allein innerhalb eines Jahres über 100 neue Substanzen ihren Weg auf den Markt finden, appelliert die Staatsanwaltschaft an alle, aktiv Prävention zu betreiben. Lustig: „Das ist ein Problem, das die ganze Gesellschaft betrifft.“
Quelle: Anna Bremer, Echo